Der Mensch als System auf Reisen

Wir möchten leben, auf eine Art und Weise, die für uns stimmig und im Einklang mit unserem Wesen, unserem Innersten ist.

Jedes System strebt nach innerer Ausgeglichenheit

Auch der Mensch ist ein solches System:

Ein aus mehreren Teilen zusammengesetztes Ganzes.

Diese Teile sind einerseits Zellen, Knochen, Muskeln, Gewebe, … – also alles was sich in irgendeiner Form materialisiert hat – der Körper, die Hardware.

Andererseits gehört zum menschlichen System auch die Software dazu.

Also das Betriebssystem mit diversen Programmen, Add-Ons, Bugs und so weiter. Manches läuft bewusst und das Meiste unbewusst und im Hintergrund ab. Zur Software, zum Bewusstsein, sind sowohl der Geist als auch die Seele als unterschiedliche Aspekte zu nennen.

Körper, Geist und Seele = Mensch

Die Begriffe Geist und Seele werden im Spracchgebrauch sehr uneinheitlich verwendet. Weswegen ich dahingehend zu eigenem Nachforschen und Überlegen einlade.

Unser menschliches System besteht folglich aus Körper, Geist und Seele.

Der Mensch als offenes, dynamisches System

Innerhalb dieses Systems wiederum finden diverse Prozesse und Vorgänge statt:

  • atmen,
  • denken,
  • fühlen,
  • lernen,

Wir sind dynamisch, in Bewegung.

Doch existiert der einzelne Mensch nicht allein und für sich abgekapselt von allen Äußeren Einflüssen – sonst würdest Du diesen Artikel nicht lesen – sondern tritt laufend in Interaktion mit anderen Dingen/Menschen/Tieren/Pflanzen/etc. außerhalb seines Systems.

Das heißt, dass der Mensch ein dynamisches und gleichzeitig offenes System ist, keinesfalls ein geschlossenes – auch wenn einem manchmal danach zumute ist.

Das Streben nach innerer Ausgeglichenheit

Das Streben nach Ausgeglichenheit wird dabei aus uns selbst heraus geregelt. Es braucht niemanden von Außen. Egal in welchen Extremen wir uns bewegen, zieht es uns früher oder später zurück zur Mitte. Gleich einem Pendel, das hin und her schwingt.

Es braucht niemanden von Außen

Ob wir wütend sind oder traurig, fröhlich, nervös, ängstlich. Dies alles sind Zustände, die nicht auf Dauer zu halten sind. Genauso wie Gedanken sind Emotionen flüchtig. Sie kommen und gehen wieder, wenn man sie lässt.

In Disziplinen wie der Chemie, Physik, Biologie sowie Psychologie und Rechtswissenschaften findet der Begriff des Gleichgewichts in unterschiedlichsten Zusammenhängen Verwendung. Der Fachausdruck nennt sich hier Homöostase (= Gleichgewichtszustand)

Balance ist ein natürlicher Zustand und allgegenwärtig

Ausdrücke wie:

  • in Harmonie sein,
  • seine Mitte finden,
  • inneren Frieden schließen,
  • Yin und Yang
  • etc.

weisen darauf hin.

All unser Streben neigt sich früher oder später nach diesem Gleichgewichtszustand hin:

  • verschiedene Hobbies,
  • Selbsterfahrungskurse,
  • Yoga und Meditation,
  • Massage,
  • das Ausüben verschiedener Sportarten,
  • den „richtigen“ Partner finden,
  • einen passenden Beruf ausüben,
  • weniger Plastik verwenden wollen,
  • ein bestimmtes Gericht zu Mittag essen,
  • um eine bestimmte Uhrzeit aufstehen wollen,

Wir möchten „die Zeit nutzen“ und leben – auf eine Art und Weise, die für uns stimmig und im Einklang mit unserem Wesen, unserem Innersten ist.

Herausforderungen und Aufgaben stellen sich

Es gelingt uns nicht auf Anhieb zu 100% im Einklang mit uns und unserer Umwelt zu sein. Denn dafür sind wir hier: Um zu lernen und zu wachsen. Es tauchen immer wieder Punkte und Aspekte im Leben auf, die uns unzufrieden stimmen, weil wir nicht das Gefühl haben, dass sie „richtig“ sind.

Diese Punkte sind gewissermaßen jedes Mal eine Art Herausforderung. Immer, wenn wir vor so einer kleinen oder großen Herausforderung stehen, haben wir die Wahl entweder in Eigenverantwortung zu gehen und uns für uns selbst zu entscheiden oder abzulehnen. Freiem Willen sei Dank.

Alte Muster, Lerngelegenheiten und Erfahrungen

Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche tut, aber andere Resultate erwartet.

(Albert Einstein, – jedoch nicht belegt)


Entscheiden wir uns gegen die Bewältigung einer solchen Aufgabe – aufgrund von Furcht oder Vorurteilen, Prägungen, Ängsten, Bequemlichkeit, … – verharren wir in unseren alten Mustern und werden früher oder später erneut in ähnliche Situationen kommen. Die Herausforderungen bieten sich erneut an und wir dürfen wieder entscheiden, welchen Weg wir wählen. Solange, bis der Groschen fällt und die Brocken krümeln.

Jeder Einzelne macht auf seinem Weg ganz individuell seine Erfahrungen und testet seine Grenzen aus´, um sich auf diese Weise Stück für Stück seiner Mitte und somit seinem Selbst anzunähern.

Ich vergleiche das gerne mit einem Blatt Papier:

Nimm es quer, sodass die lange Seite zu Dir zeigt. Male mit einem Stift einen kleinen Punkt auf das Blatt und stelle Dir vor, das wärst Du. Dieser kleine Punkt ist mitten auf dem Blatt. Du – als Zeichner – siehst die Blattränder, Du weißt auch welche Form das Blatt hat, welche Farben und von welcher Struktur es beschaffen ist. Doch Du – als Punkt – kannst dies gar nicht wahrnehmen. Du beginnst also zu erkunden. Gehst in eine Richtung, wechselst diese und ab und zu gehst du sogar so weit, dass Du den Blattrand erreichst. Vielleicht verweilst Du hier eine Weile, vielleicht kehrst Du um oder schlägst eine andere Richtung ein. Deine Pfade werden alte Pfade kreuzen und neue entdecken.

Nach und nach erforschst Du das ganze Blatt bis es Dir irgendwann genug ist und Du einen Punkt findest an dem Du Dich wohl fühlst, wo Du bleiben möchtest. Deine Mitte.

Warum kann ich dann nicht einfach von Anfang an, in der Mitte und im Gleichgewicht sein?

fragst Du Dich.

Ein fortwährender Prozess

Wie erwähnt, Dir (und mir) als kleiner Punkt ist anfangs noch gar nicht bewusst, was genau und wo überhaupt diese Mitte ist.  Deshalb gehen wir erst einmal auf Entdeckungs- und Erfahrungsreise.

Dies ist als fortwährender Prozess zu verstehen und ein Ankommen im Sinne von „Füße hochlegen, alles fertig, nix mehr zu tun“ wäre eine Illusion. Denn auch im angekommendsten Angekommensein, strebt unsere Seele nach Wachstum und Erfahrungen. Spielerisch wie ein neugieriges Kind. Der Mensch ist für Bewegung gemacht.

Innere Balance bedeutet Bewegung

Das Ankommen im Gleichgewicht ist demnach kein Stillstand. Du kannst nach Außen hin immer noch sehr aktiv sein, doch Deine innere Haltung wird eine völlig andere sein als zu Beginn. Vielleicht kommst Du sogar jetzt erst wahrhaftig in eine erfüllende Bewegung. Nämlich, wenn Deine Handlungen innerhalb Deines Systems, nach Außen und mit deinem System ganz im Einklang sind.

Ankommen ungleich Stillstand

Stück für Stück und mit Geduld

Der Weg zu sich selbst geht sich in kleinen Etappen und Schritten. Ja, es wird Rückschläge und Schleifen und Wiederholungen geben. Doch gleichermaßen gibt es Zwischenstationen, wo Du Dich wohlfühlst wirst – solange bis Du wieder ein Stück gewachsen bist und Dich weiter auf den Weg machst.

[…] bis Du wieder ein Stück gewachsen bist

In diesem Sinne, enjoy the journey!

Genieß die Reise!

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